die Gruppe

RheinBrücke – die Gruppe

Min Clara Kim, Hugo Boguslawski (Düsseldorf)
Elizabeth Weckes, Matthias Brock (Köln)

„Malerei erkundet die Tiefe des Sichtbaren“

Die Künstler der RheinBrücke gehen davon aus, dass auch das scheinbar Unsichtbare sich in der optischen Erscheinung der Dinge offenbart. Um alle Facetten eines Gegenstands zu erkunden, bedarf es vertiefter Wahrnehmung, zu der insbesondere eine Malerei befähigt, die sich der Wiedergabe von Wirklichkeit verpflichtet fühlt. Eine solche Malerei legt nicht a priori irgendein System oder einen Stil als Maßstab der künstlerischen Umsetzung fest, sondern versucht immer aufs Neue von der Realität zu lernen. Sie macht ihr Material nicht zum Fetisch, sondern vergeistigt es. So sind ihre Möglichkeiten, ästhetische und seelische Räume zu eröffnen, unbegrenzt.
Die folgenden Prinzipien liegen allen malerischen Ansätzen der RheinBrücke, so unterschiedlich sie auch auf den ersten Blick wirken mögen, zugrunde: Klärung der Formen in ihren stofflichen und räumlichen Dimensionen ohne Abhängigkeit von fotografischen Vorbildern, Detailgenauigkeit auf der Basis eines einfühlenden, Sicht- und Tastbares kongenial umsetzenden Duktus, eine den Bildgegenständen und ihrer Inszenierung angemessene differenzierte Farbigkeit, schließlich eine variable und spannungsreiche Komposition, die sich nicht selbst zum Thema macht, sondern Vermittlerin inhaltlicher und formaler Substanz ist.
Die Gegenstände der Malerei geben, indem sie auf diese Weise zu Bildern werden, Kunde von ihrem Eigenleben, ihrem Wesen, ihrer beständigen und rätselhaften Fremdheit

Im Rahmen dieser Vorstellungen entwickelt jeder der vier Künstler seine persönliche Handschrift gegenüber einem individuellen, im Fluss befindlichen bildnerischen Kosmos.
Während Min Clara Kim durch Reduktion auf das Wesentliche nach dem Symbolgehalt und einer universell lesbaren Formensprache forscht, und einfachen Dingen ihre verborgenen Geschichten entlockt, sucht Hugo Boguslawski nach Symmetrien, Rhythmen und Strukturen, die dem Organischen innewohnen und codiert die Gegenstände auf Basis von Abstraktionen neu. Elizabeth Weckes seziert und arrangiert, verfremdet Beobachtetes und lädt ihre Bildwelten so surreal auf, Matthias Brock schließlich hebt einen Schatz voller barocker Pracht, indem er den Stofflichkeiten der Dinge nachgeht und eine Welt von Werden und Vergehen in all ihren sensuellen Qualitäten auf die Leinwand bringt.

Durch die Gründung der Künstlergruppe RheinBrücke im Jahr 2006 manifestiert sich das gemeinsame Anliegen einer qualitätvollen Malerei, als deren Spielarten die individuellen Ausprägungen umso expliziter behauptet werden.